Tiefe Trauer beim traditionsreichen Lorscher Fußballverein SC Olympia. Seppl Emig ist tot. Er verstarb im Alter von 83 Jahren in der Nacht von Freitag auf Samstag im AWO-Sozialzentrum Bensheim.
Josef „Seppl“ Emig ist aus der Geschichte des SC Olympia nicht wegzudenken. Wie kaum ein Zweiter führte er die Geschicke des Vereins an vorderster Front. Und dies über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Aus der Jugend des Vereins hervorgegangen, spielte er einige Jahre aktiv, ehe er bereits in jungen Jahren die Funktionärslaufbahn einschlug.
Gerade in gastronomischer Hinsicht griff die Olympia immer wieder gerne auf Emigs Erfahrungen und sein Organisationstalent zurück. Der hatte sich nach einem Gastronomie-Volontariat in Auerbach bereits früh selbständig gemacht und von Mitte der 1960er Jahre führte er einige Jahre das traditionsreiche Lorscher Restaurant Rebstock in der Nibelungenstraße.
Auch mit der Stadt Lorsch arbeitete Emig sei es als Festwirt vieler Johannisfeste oder als Wirt der (Fastnachts-)Veranstaltungen in der Nibelungenhalle eng zusammen.
Seit den frühen 1970er Jahren war er Herr im eigenen Haus. Das Hotel Emig in der Einhäuser Landstraße war bis Juni 1995 ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt respektive vieler Olympianer
„Im Hotel Emig wurde schon so manches Problem der Olympia gelöst“, erinnerte sich der langjährige Rechner des SC Olympia Erich Falter zurück.
Auch die Olympia-Mannschaften ließen sich in Josef Emigs Gaststätten immer wieder gerne nieder und so manche Feier ist inzwischen legendär.
Seppl Emig war bei der Olympia der umtriebige Geist, der stets ansprechbar und erreichbar war. Er war auch der Menschenfänger, der immer wieder Fußballer jeden Alters für die Olympia warb.
Bereits 1967 bei der 60-Jahr-Feier des Vereins wurde er vom Bezirksfußballwart Fach aus Dieburg für sein Engagement ausgezeichnet.
Spielausschussvorsitzender, 2. Vorsitzender, Jugendtrainer, Festorganisator – bei der Olympia ging nichts über Seppl Emig.
Der große Theoretiker, der die Statuten auswendig kannte, war er dabei nicht. Vielmehr der Praktiker, der Improvisator und manchmal auch der Mann fürs Grobe, der sich mit seiner hemdsärmeligen Art für nichts zu schade war.
Dabei konnte er stets auf ein großes Netzwerk von vielen Helfern zurückgreifen, gleichwohl ob sie Vereinsmitglieder waren oder nicht.
Im Jahr 2012 machte Seppel Emig Platz für ein neues, junges Vorstandsteam um den neuen 1. Vorsitzenden Christian Eichhorn Platz, stand aber nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite.
Sepp Emig wurde am 9. Oktober des Jahres 1934 geboren, in dem der FC Schalke 04, seine zweite große Fußballliebe zum ersten Mal Deutscher Meister wurde.
Im Lorscher Jahrgang 1934/35 arbeitete er auch im Vorstand mit und organisierte so manchen Jahrgangsausflug. Überhaupt packte Seppl Emig oft das Reisefieber und mit seinem Freund Günter „Gix“ Schmitt flog gerade in den 1990er Jahren oft nach Kenia. Seine politische Heimat fand er in der SPD. Seppl Emig hinterlässt Frau Ilse und Tochter Birgit, Enkel und Urenkel.